Visual Marketing: Bilder sagen mehr als 1000 Worte.

Bilder sind die Währung für Aufmerksamkeit und Emotion in Social Media und im Onlinemarketing allgemein. Weltweit werden täglich Milliarden von Bildern und Videos auf verschiedene Plattformen hochgeladen. Bilder und Videos bringen weit mehr Interaktion als reine Textbeiträge, die zudem in der Informationsflut aus Mangel an optischem Reiz untergehen. Warum sind Bilder so wichtig und so wirkungsvoll?

Unser Gehirn ist von Natur aus darauf programmiert, schneller auf direkte visuelle Informationen zu reagieren als auf verschlüsselte Informationen wie Texte oder Symbole: Bilder werden im Gehirn 60‘000 mal schneller verarbeitet als Text. Das war überlebenswichtig zu Zeiten der gelegentlichen Säbelzahntiger-Bedrohung, die es schnell zu erkennen galt. Aber diese Grundfunktion ist auch heute für uns unabdingbar, wo es darum geht, wirklich Relevantes aus der täglichen Informationsflut schnell und effizient herauszufiltern. Und nicht umsonst sagen wir auch heute noch – in Zeiten von Photoshop und Instagram-Filter: «Ich glaube, was ich sehe.»

Einsatz von Bildern online

Nutzen Sie also auf Ihrer Webseite aktuelle und attraktive Bilder, die einerseits emotional ansprechen und andererseits umfassend informieren. Investieren Sie dazu in einen professionellen Fotografen, der technisch up to date ist – es lohnt sich!
Setzen Sie Bilder auch auf Social Media Plattformen ein. Hier müssen es nicht immer professionelle Bilder sein, sondern vor allem solche, die Ihr Storytelling untermalen. Auf Facebook können Sie Bild oder Video und Text sehr gut kombinieren. Auch Twitter setzt verstärkt auf die Anzeige von Bildern. Um bei jüngeren Smartphone-Nutzern (im doppelten Wortsinn) Image-Bildung zu betreiben, bietet sich Instagram als Plattform. Pinterest dagegen dient eher als Shopping-Katalog für ein etwas älteres, weibliches Publikum. Während Flickr heute fast nur noch als Archivierungs-Möglichkeit für Bilder genutzt wird.

Auch bewegte Bilder bewegen: Videos

Wenn Sie Videos machen – und das sollten Sie! – dann setzen Sie auf YouTube als Plattform. YouTube ist DIE Videoplattform schlechthin und bietet durch ihre enorme Grösse und Vielfalt und natürlich durch die direkte Google-Anbindung die besten Möglichkeiten, gefunden zu werden. Warten Sie aber nicht einfach darauf, dass man Sie auf YouTube findet, promoten und verlinken Sie Ihre Videos auch entsprechend in anderen Medien.
Auch Facebook hat sich im letzten Jahr zur Video-Plattform entwickelt und bietet bessere Ergebnisse für direkt hochgeladene Videos als für YouTube-Links. Während Sie auf YouTube auf professionelle und möglichst kreative Videos setzen sollten, können Sie auf Facebook auch spontane Handy-Videos im Rahmen Ihres Storytellings posten.

Wenn Sie ein grosses, schönes Gebäude oder Gelände haben, kann sich der Einsatz von Drohnen rentieren. Drohnen können übrigens auch durch’s Hotel fliegen, wenn die Räume gross genug sind.

360° Grad?

360°-Videos waren ab 2016 ein paar Jahre lang der «letzte Schrei» und es kamen viele Spezialkameras auf den Markt, um diese Bilder auch selbst aufnehmen zu können. Googe wie Facebook boten neue Funktionen, um 360°-Fotos abbilden zu können. Seit 2020 ist eher still geworden um diese Fotos.

Auch 360°-Panorama-Aufnahmen wurden jahrelang als «MUSS» für die Webseite gehandelt. Heute sind sie eher «nice to have» und viele Nutzer finden sie eher nervig.

Virtual Reality-Brillen mit aufwendig programmierten, interaktiven 360°-Ansichten kamen ebenfalls 2016 auf den Markt, haben sich aber bei Weitem noch nicht in dem Masse etabliert, wie damals vorausgesagt – vermutlich, weil sie doch immer noch recht aufwendig im Handling sind.

Tipps für Ihr visuelles Marketing:

1. Du sollst nicht stehlen:

Das Internet bzw. die Google-Bildsuche ist kein kostenloser Selbstbedienungsladen. Wenn Sie unbedingt fremde Bilder einsetzen müssen, nutzen Sie kostengünstige Stockbild-Plattformen (z.B. Unsplash), die möglichst auch gleich die Social Media-Nutzung als Lizenz einschliessen.

2. Kein Bild ohne Text:

Überlassen Sie die Meinung über Ihre Bilder nicht dem Betrachter, sondern beschreiben Sie jedes Bild, so dass er das sieht, was er sehen soll.

3. Sinnvolle Hashtags:

Nutzen Sie Hashtags auf Instagram sinnvoll, um Ihr Branding zu stärken und Ihre Sichtbarkeit zu fördern. Sinnvoll heisst: soviel wie nötig und so wenig wie möglich.

4. Social Media ist für Mit-Spieler:

Auch reine Bildplattformen wie Instagram und Pinterest sollten nicht mit visuellen PR-Sprachrohren verwechselt werden. Werden Sie Teil der Community, spielen Sie mit!

5. Handarbeit wirkt besser:

Verzichten Sie auf automatische Cross-Postings zwischen Plattformen, sondern setzen Sie auf Handarbeit. Es wäre doch schade um Ihre Instagram-Fotos, die auf Twitter nicht angezeigt werden.

6. Achtung Menschen!

Die Abbildung von Menschen kann je nach Unternehmen und Zielgruppe die Attraktivität Ihrer Bilder erhöhen – oder verschlechtern. Überlegen Sie sich, was Sie zeigen wollen – bevor Sie teure Models anheuern.

7. Das Recht am eigenen Bild:

Zeigen Sie keine Menschen auf Ihren Bildern, die der Veröffentlichung nicht ausdrücklich zugestimmt haben. Das gilt auch für Ihre Mitarbeitenden. Seien Sie besonders vorsichtig mit Fotos von Kindern auf Social Media Plattformen!

8. Die richtige Grösse zählt:

Jede Plattform und jeder Bildeinsatz ist anders. Soll das Bild auf der Webseite emotional wirken oder soll es informieren? Wird das Bild als Titelbild auf Facebook eingesetzt oder auf dem YouTube-Kanal? Je nachdem braucht es andere Abmessungen, Auflösungen und Funktionen, z.B. Vergrösserbarkeit.

9. Google rules:

Denken Sie auch bei Ihren Bildern an die Suchmaschinenoptimierung. Es wäre doch schön, wenn Sie auch über die Google-Bildsuche zu finden wären!

Autorin Gabriele Bryant